Was hat es dir ermöglicht, von der Größe einer Aubergine zu einem ausgewachsenen Mann heranzuwachsen? Was erhält dich neben Luft und Wasser am Leben? Richtig, die Lebensmittel, die du zu dir nimmst. Du bist buchstäblich das, was du isst, wie der österreichische Philosoph Rudolf Steiner so anschaulich zusammengefasst hat.
Jeder einzelne Baustein deines Körpers, jede Zelle stammt ursprünglich aus den Lebensmitteln, die du verzehrst. Wenn du also mit Chemikalien bestreuten Dreck isst, dann nimmt dein Körper diese Stoffe in sich auf – und wenn dein Körper, deine Hardware, lediglich aus minderwertigen Teilen besteht, dann kann deine Software noch so sauber programmiert sein: Sie wird nicht rund darauf laufen. Zumindest nicht so rund, wie sie eigentlich könnte. Dieses Potenzial, das in dir schlummert, wird dir durch eine ungesunde Ernährungsweise vorenthalten. Warum? Weil es im Interesse profitorientierter Unternehmen liegt, die ihre Produkte an den Mann bringen wollen.
Nur ein Beispiel, damit du verstehst, wie Lebensmittelhersteller dich manipulieren, damit du ihre Produkte konsumierst: Würdest du annehmen, dass Säfte mit 100 % Fruchtanteil gesund sind? Vermutlich ja, schließlich handelt es sich um ein natürliches Getränk ohne irgendwelche Zucker- oder Chemikalienzusätze. Die Wahrheit sieht allerdings anders aus: Fruchtsäfte verursachen Blutzuckerspitzen, die bei regelmäßigem Auftreten unter anderem zu Entzündungen im Körper und damit einhergehend auch zu einer instabilen Darmflora führen. (1) Das ist deshalb gefährlich, weil der Darm dein zweites Gehirn darstellt.
Zwischen dem Darm und dem zentralen Nervensystem besteht eine direkte Verbindung, die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Der Darm kann zum Beispiel Serotonin oder auch Dopamin produzieren und über Nervenfasern ins Gehirn befördern, wodurch deine Stimmung beeinflusst wird. Darüber hinaus produziert der Darm selbst Hormone, die mit Stress sowie anderen Emotionen in Verbindung stehen. Die Lebensmittel, die du verzehrst, haben also einen direkten Einfluss darauf, wie du dich fühlst. Grob ausgedrückt: Du isst Scheiße, also fühlst du dich auch scheiße. Viele Menschen fragen sich, warum es ihnen schlecht geht, obwohl sie eigentlich alles haben, was man(n) sich nur wünschen kann. Ihre Ernährung könnte der Grund dafür sein.
Was heißt das nun für dich? In der Ernährungswelt begegnen uns etliche Methoden, Berge von Literatur und Scharen von Ernährungsberater:innen mit immer komplexeren Diäten, Rezepten oder Wundermitteln. Hier wollen wir das Ganze aber möglichst simpel halten, denn das ist das Schöne an den Grundlagen: Sie sind simpel. Wenn du dich an diese einfachen Regeln hältst, wirst du bereits eine große Wirkung feststellen:
Solltest du trotzdem weiterhin Verlangen nach ungesundem Essen verspüren, kannst du zumindest auf Folgendes achten, um die Blutzuckerspitzen flach zu halten: Iss erst Salat und Gemüse, danach Fett- und Proteinreiches wie Öle, Avocados, Nüsse oder Hülsenfrüchte, anschließend Kohlenhydrate, beispielsweise in Form von Brot oder Nudeln, und zum Schluss den süßen Nachtisch. Einfach, nicht wahr? Komplizierter wird es nicht.
Bestimmt fragst du dich, was diese Reihenfolge mit einer gesunden Ernährung zu tun hat. Das liegt im Verdauungsprozess begründet: Ballaststoffe, beispielsweise in Form von Gemüse, sorgen dafür, dass zum einen alles, was danach kommt, langsamer vom Magen in deinen Darm gelangt, und dass sich zum anderen eine netzähnliche Schicht im Dünndarm bildet. Beides sorgt dafür, dass Zucker nicht direkt in den Blutkreislauf übergeht und Blutzuckerspitzen somit flach gehalten werden. Kohlenhydrate müssen zunächst aufgespalten werden, sodass der daraus entstehende Zucker grundsätzlich langsamer in den Blutkreislauf gelangt. Essig verlangsamt diesen Prozess zusätzlich. (2)
Aber warum sind Blutzuckerspitzen so gefährlich? Ganz einfach: Am besten funktioniert unser Körper, wenn ihm genau die Menge an Energie zur Verfügung steht, die er auch verbraucht. Alles, was darüber hinaus in dein System gelangt, muss irgendwo „geparkt“ werden. Dabei werden aufgrund der Systemüberforderung nicht nur freie Radikale freigesetzt, sondern Zucker auch in Fett umgewandelt. Je mehr Zucker auf einmal zugeführt wird, desto überforderter ist dein Körper. Ob du den süßen Nachtisch innerhalb von fünf Minuten inhalierst oder ihn lieber eine halbe Stunde lang richtig genießt, macht also einen Unterschied. Mit einer gewissen Menge an freien Radikalen kann dein Körper umgehen. Eine ständig erhöhte Anzahl an Blutzuckerspitzen verursacht aber irgendwann oxidativen Stress, der wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht und Alterungsprozesse begünstigt. (3) Ein weiterer Tipp ist daher Bewegung nach dem Essen: Dadurch verbrauchst du überschüssige Energie direkt. Jede Minute hilft! Dein Wohlergehen kann von solchen Gewohnheiten enorm profitieren.
(1) R. Pahwa et al. (2021): Chronic Inflammation. StatPearls Publ.
(2) J. Inchauspé (2022): Der Glukose-Trick: Schluss mit Heißhunger, schlechter Haut und Stimmungstiefs. Heyne Verlag.
(3) M. Picard et al. (2014): Mitochondrial allostatic load puts the ‚gluc‘ back in glucocorticoids. Nature Reviews Endocrinology.
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