Dein Warum

Dein 
Warum

Du brauchst einen klaren Weg

Wer im Leben vorankommen will, braucht einen klaren Weg vor sich – oder zumindest eine Richtung. Dieser Weg gestaltet sich nicht aus Zielen wie einem bestimmten Gehalt, einem Auto oder einer Reise. Solche materiellen Ziele können zwar motivierend wirken, aber erfahrungsgemäß werden sie sich während deiner Transformation fortwährend ändern. Außerdem spiegeln sie einen schädlichen Gedanken wider, der tief in unserer heutigen Gesellschaft verwurzelt ist: dass wirtschaftlicher Erfolg wichtiger ist als alles andere. Diese Lebenseinstellung hat dazu geführt, dass es uns heutzutage, objektiv betrachtet, besser geht als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit, unser Leid subjektiv aber immer mehr zunimmt.

Mit der Lebenseinstellung verhält es sich so ähnlich wie mit unserem Immunsystem: Wenn das Umfeld zu steril ist und das Immunsystem nicht ausreichend stimuliert wird, kann es zu einer Überempfindlichkeit gegenüber harmlosen Substanzen oder auch zu Allergien kommen. Ein gesundes Immunsystem braucht eine gewisse Exposition gegenüber Mikroorganismen, um richtig zu funktionieren. Eine ähnliche Form der „Abhärtung“ brauchen wir auch für eine gesunde Lebenseinstellung. Lebensbedrohliche Gefahren wie hungrige Raubtiere, knappe Lebensmittelvorräte oder tödliche Wetterbedingungen begegnen uns modernen Menschen selten – im Gegensatz zu unseren Vorfahren. Somit reagiert unser Hirn überempfindlich auf vergleichsweise harmlose Bedrohungen wie eine Jobabsage, einen unerwarteten Termin beim Chef oder einen Vortrag vor Publikum. Diese Überempfindlichkeit führt oft zu einem inneren Kampf – einem Kampf gegen uns selbst.

Um solche Situationen zu vermeiden, solltest du nicht materiellen, sondern echten Erfolg anstreben. Gesünder zu leben, ist ein Erfolg. Mit den eigenen Gedanken und Emotionen umgehen zu können, ist ein Erfolg. In sich zu ruhen und präsent genug zu sein, um das eigene Potenzial zu erkennen und anderen Menschen zu helfen, ist ein Erfolg. Anders als materielle Errungenschaften vergehen diese Erfolge nicht einfach. Das Ziel deines zukünftigen Weges sollten daher nicht materielle Ziele, sondern bestimmte Prinzipien sein, also grundlegende Überzeugungen, Werte und Verhaltensweisen.

Daraus werden automatisch auch materielle Ziele resultieren, die zu deinem neuen Charakter und in dein neues Weltbild passen. Die Charakterschmiede im kostenlos zugänglichen Mitgliedsbereich macht es möglich. Auf diesem Weg bist du nicht allein. Dein Verstand ist dein ständiger Begleiter. Aber Vorsicht: Lass dich von ihm nicht durch negative Gedanken herunterziehen. Um dein Ziel festzulegen und deine Reiseroute zu finden, musst du verstehen, wie dein Weggefährte tickt.

Kenne Deinen Weggefährten

Gedanken sind die Sprache des Verstands, die wir verstehen. Emotionen und die damit einhergehende Intuition – das „Bauchgefühl“ – sind wesentlich komplexere Sprachen, die wir oftmals nicht verstehen oder nicht eindeutig interpretieren können. Sie zu erlernen, ist die Profiliga: Um in diese höheren Sphären vordringen zu können, musst du jedoch zunächst die Grundlagen meistern. Mach dir zunächst klar, dass dein Verstand nicht dein Feind ist. Auf deiner Hardware lief bislang eine veraltete Software, die noch zu Zeiten der Jäger und Sammler installiert wurde. Dein Verstand ist darauf programmiert, auf eine bestimmte Weise auf Gefahren zu reagieren. Die Welt hat sich seitdem aber verändert: In unserer heutigen Gesellschaft sind wir, objektiv betrachtet, so sicher wie nie zuvor. Dein Verstand braucht also dringend ein Update, damit er dich auf eurer gemeinsamen Reise bestmöglich unterstützen kann.

Betrachte deinen Verstand nicht als Feind, sondern als überfürsorglichen Freund, der sich nur um dich sorgt: Er will den Status quo beibehalten, weil er nicht weiß, wie du auf Veränderungen reagierst. Er möchte dich vor der Enttäuschung schützen, die etwa mit dem Fallenlassen guter Vorsätze einhergeht. Wenn du ihn allerdings weiterhin als Feind betrachtest, interpretierst du sein Vorgehen als einen Kampf gegen dich. Du nimmst ihm beispielsweise übel, dass er dir die Implementierung neuer, positiver Gewohnheiten erschwert. Selbst wenn dein Verstand aktuell kein besonders guter Freund ist, so ist er dennoch einer, der sich aufrichtig um dein Wohlergehen sorgt – er weiß nur nicht, wie er das am besten anstellen soll.

Diesen Vorgang kannst du dir so vorstellen: Wie unser Körper hat auch unser Verstand verschiedene „Muskeln“, die sich gezielt trainieren lassen. Aufgrund unserer Lebensumstände sind bei vielen von uns aktuell jene Muskeln am meisten trainiert, die, milde ausgedrückt, nicht unser Bestes zum Vorschein bringen. Je häufiger du im Unterricht versagt hast und kritisch mit dir selbst umgegangen bist, desto stärker ist dein Selbstkritik-Muskel geworden. Je häufiger du von Arbeitgebern oder Frauen abgelehnt worden bist und an dir selbst gezweifelt hast, desto stärker ist dein Selbstzweifel-Muskel geworden. Je häufiger du beängstigende Nachrichten gesehen, gelesen oder gehört hast, desto stärker ist dein Angst-Muskel geworden. Und je häufiger du das „tolle“ Leben irgendwelcher Fremden auf Social Media neidisch beäugt hast, desto stärker ist jener Muskel geworden, der – grob ausgedrückt – alles Positive in einen Haufen Scheiße verwandelt.

Inzwischen ist dein Verstand darauf trainiert, tagtäglich all diese negativen Dinge wahrzunehmen und dich darauf hinzuweisen. Er tut das einerseits in der Annahme, dich zu beschützen: Wenn du sowieso wieder versagst oder abgelehnt wirst, kannst du es ja von vornherein sein lassen und dir die Enttäu- schung ersparen. Andererseits will er dir geben, was du vermeintlich brauchst bzw. möchtest: mehr sinnlose Social-Media-Videos, Junkfood, Zigaretten oder andere Dopamin-Quellen. Alle anderen Muskeln deines Verstands verkümmern währenddessen: der Muskel, der dir hilft, das Gute in der Welt zu sehen. Der Muskel, der dich ermutigt, optimistisch Risiken einzugehen und an dich selbst zu glauben. Positive Dinge wahrzunehmen, kostet dich daher Anstrengung – wie das bei allen schwachen Muskeln so ist. Es dauert, bis du erste Erfolge siehst und dich an ihrer Stärke erfreuen kannst.

Das nötige Update für deinen Verstand liefert das ebenfalls im Mitgliedsbereich enthaltenen Dankbarkeits-Tracking als Teil des kostenlosen Journals. Damit beweist du ihm, dass du von Fülle umgeben bist und die Welt nicht mehr so lebensbedrohlich ist wie noch vor wenigen Hundert Jahren. Die Privilegien des Lebens in der modernen Gesellschaft wissen die wenigsten Menschen zu schätzen. Sei anders. Sei dankbar. Jeden Tag.

Visualisierung

Nachfolgend möchte ich dir noch eine Methode erläutern, um deine Ziele – sowohl charakterbezogene als auch materielle – zu validieren: Passen sie wirklich optimal zu dir oder hast du sie unbewusst von deinen Vorbildern, Idolen oder Menschen in deinem Umfeld übernommen?

Diese Methode nennt sich Visualisierung. Das Ganze funktioniert so: Nimm dir etwas Zeit an einem ruhigen Ort und stell dir ein wünschenswertes Szenario vor. Fokussiere dich dabei nicht nur auf bildliche, sondern auch auf akustische Eindrücke. Wer geübt darin ist, kann sich auch Gerüche oder Geschmäcker vorstellen.

Warum das funktioniert? Dein Verstand kennt keinen Unterschied zwischen Vorstellung und Realität. (1) Dementsprechend reagiert er auch auf deine Visualisierung mit den zugehörigen Emotionen und daraus resultierenden physiologischen Reaktionen – und genau diese sind der Schlüssel zur Bewertung deiner Ziele. Egal, ob du dir vorstellst, wie du einen Nachbarn aus einem brennenden Haus rettest, wie du auf der Bühne vor Tausenden Menschen selbstbewusst performst, wie du deinen Arbeitgeber zielstrebig um eine Beförderung bittest, wie du eine hübsche Frau charmant ansprichst oder wie du auf einer Feier alle Anwesenden in deinen Bann ziehst: Sobald du die entsprechenden positiven Emotionen spürst, bist du auf dem richtigen Weg. Spürst du hingegen nichts, kannst du dich getrost auf etwas anderes fokussieren. Die nachfolgenden Szenarien helfen dir beim Einstieg in diese Methode:

  • Dein perfekter Tag
    Stell dir deinen perfekten Tag vor – von dem Moment, in dem du aufwachst, bis zu dem Moment, in dem du zu Bett gehst. Wo befindest du dich und wie ist das Wetter? Was machst du? Mit wem bist du zusammen? Achte besonders darauf, wie du dich während dieser verschiedenen Aktivitäten fühlst.
  • Deine Siegesfeier
    Visualisiere eine Szene, in der du endlich ein langersehntes Ziel erreicht hast. Es könnte der Moment sein, in dem du eine Auszeichnung entgegennimmst, ein wichtiges Projekt abschließt oder eine persönliche Herausforderung meisterst. Wie fühlt sich dieser Moment an? Wer teilt diesen Erfolg mit dir?
  • Dein ideales Ich
    Stell dir eine Version deiner selbst in der Zukunft vor, die alle Eigenschaften besitzt, die du aktuell entwickeln möchtest. Wie sieht dieses ideale Ich aus? Was für ein Leben führt es? Konzentriere dich auf die positiven Gefühle, die damit verbunden sind.

Versetze dich so gut wie möglich in die unterschiedlichen Szenarien hinein. Stelle dir das Ganze so intensiv und real wie möglich vor, mit möglichst vielen Farben und Details. Zusätzlich kann es die Emotionen verstärken, wenn du dir alles aus der Ego-Perspektive vorstellst, dich selbst also nicht in der dritten Person visualisierst. Bestenfalls fühlt sich das Ganze wie eine Erinnerung an: eine Erinnerung an deine Zukunft. Diese Methode wird dir helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Gleichzeitig sorgt sie für Motivation. Schließlich kann alles, was der Mensch sich vorzustellen vermag, auch Wirklichkeit werden, wie der französische Schriftsteller Jules Verne einst sagte.

Lebe nach Deinen Prinzipien

Um auf den richtigen Weg zu finden und auch darauf zu bleiben, ist es erfahrungsgemäß nicht sinnvoll, Ziele zu wählen, die fünf, zehn oder fünfzehn Jahre in der Zukunft liegen. Wenn du beispielsweise in zehn Jahren ein Haus besitzen möchtest, besteht die Gefahr, dass dein Verstand dich dazu überredet, heute oder morgen nichts dafür zu tun – denn was sind schon zwei oder drei Tage im Vergleich zu den 3.650 Tagen, die noch vor euch liegen? Ehe du dich versiehst, fällst du wieder in deine alten Muster zurück und kommst von deinem neuen Weg ab. Aus diesem Grund ist es essenziell, jeden einzelnen Tag zu tun, was du kannst: Lebe nach deinen Prinzipien, ziehe deine neuen Gewohnheiten durch, verkörpere dein ideales Ich. Mag die Gewohnheit für sich betrachtet noch so klein und unbedeutend wirken: Jeden Tag, an dem du dein Schiff auf Kurs hältst, kommst du deinen Zielen ein Stück näher.

Quellen

(1) A. Pascual-Leone et al. (1995): Modulation of muscle responses evoked by transcranial magnetic stimulation during the acquisition of new fine motor skills. Journal of Neurophysiology.

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